Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Das Minimum dauert an

2016 begann sich das Minimum der Sonnenaktivität abzuzeichnen, es gab damals zwar nur etwa 30 Tage ohne Sonnenflecken, aber diese Zahl stieg rasch an.

Im Jahr 2017 waren es bereits um die 100 Tage, 2018 über 200 Tage und 2019 werden es wohl mehr als 250 Tage werden.

Die Grafik zeigt die Anzahl der fleckenfreien Tage pro 100 Tage an (blau), in den letzten Minima gab es nie Zeiten mit 100 durchgehenden Tagen ohne Sonnenflecken. Aber man sieht auch recht klar, dass das aktuelle Minimum offensichtlich noch nicht so schnell zu Ende gehen wird, wenn es sich so ähnlich wie die letzten Minima verhält. (Die Zahlen über den Minima geben die gesamte Anzahl von fleckenfreien Tagen an.) Die orangen Balken zeigen die Länge der jeweiligen fleckenfreien Periode, diese erreichte in diesem Zyklus nie ein ganzes Monat, um 1913 gab es aber eine dreimonatige fleckenfreie Zeit!

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