Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Flugzeuge und Rechneruhren

Die Uhrzeit der Beobachtungsrechner muss unbedingt synchronisiert sein, eine Überprüfung ist aber gar nicht so einfach.

Manchmal hilft aber der Zufall mit: Am 12. Dezember 2014 flog ein Flugzeug vor der Sonne vorbei, da die Sonne zu diesem Zeitpunkt noch sehr tief über dem Horizont stand, dauerte der Vorbeiflug meherere Sekunden lang. Genug Zeit um von allen Kameras eingefangen zu werden. Wenn die Kamerauhren stimmen, so muss auch die Bildsequenz stimmen. Vom ersten Bild (H-alpha) zum zweiten sind ungefähr 2 Sekunden vergangen (nur ungefähr, weil die Aufzeichnung in ganzen Sekundenschritten erfolgt), das Flugzeug hat ca. 45% seines Weges durch die Sonne gemacht, im zweite (Weißlichtbild) sind es schon ca. 65% und im letzten Bild, dem Kalziumbild, sind schon ca. 80% des Weges erledigt. Die Logik stimmt - also dürfen die Rechneruhren auch nicht weit voneinander abweichen.

Zum Vergleich gab es dann noch 3 Sekunden später eine letzte Aufnahme in H-alpha, da ist dann  das Flugzeug mehr oder weniger weg.

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