Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Entwicklung der Sonne - Teil 1

Wie Menschen durchlaufen Sterne, und damit auch die Sonne, während ihres Lebens verschiedene Entwicklungsstufen (siehe erste Abbildung). Diese dauern aber auf der Sonne so lange, dass wir sie nicht beobachten können. Untersucht man jedoch andere Sterne, die sich in unterschiedlichen Entwicklungsstadien befinden, so kann man auf die Vergangenheit und Zukunft der Sonne schließen.

Das aktivste Sternentstehungsgebiet in unserer näheren Umgebung ist der Orionnebel (M42) im Sternbild Orion (siehe zweite Abbildung). Der Orionnebel ist in klaren Winternächten sogar mit freiem Auge sichtbar. Aufgrund seiner - astronomisch gesehen - kurzen Entfernung zur Erde (1500 Lichtjahre), können die Vorgänge der Sternentstehung besonders gut studiert werden. Neben einer Vielzahl von Sternen unterschiedlicher Masse besitzt er eine Menge an interstellarem Gas und Staub in Gestalt von riesigen Molekülwolken. Solche Wolken sind das Ausgangsmaterial für neue Sterne. Die Vorgänge im Orionnebel sind vermutlich ein gutes Abbild von den Ereignissen vor 4,5 Milliarden Jahren in unserem Teil der Milchstraße, als sich unsere Sonne mit ihren Planeten gebildet hat.

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