Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

M8-Flare am 3.3.2015

Am 3.3.2015 um 1:35 UT hatte die Sonne einen Strahlungsausbruch (Flare) der soft X-ray Stärke M8.2 (siehe obere Abbildung). Der Flare war einer von mehreren starken Strahlungsausbrüchen in der aktiven Region 2290. Da der Flare am westlichen Sonnenrand auftrat wurden von diesem Flare keine geladenene Teilchen in Richtung Erde geschossen. Jedoch die erhöhte Röntgenstrahlung verursachte kleinere Funkausfälle, sogenannte Radio blackouts. Laut Aufzeichnungen der NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) hatte dieses Radio blackout die Stärke R2 (siehe untere Abbildung und auf http://www.swpc.noaa.gov/noaa-scales-explanation). 

Impressum