Der Begriff „Weltraumwetter“ beschreibt die veränderlichen Bedingungen im erdnahen Weltraum, die technische Systeme im Weltraum und auf der Erde beeinträchtigen können. Die Hauptursache von Störungen unseres Weltraumwetters sind energetische Ausbrüche von der Sonne. Das Observatorium Kanzelhöhe für Sonnen- und Umweltforschung der Universität Graz führt regelmäßige, hochqualitative Beobachtungen der Sonne durch.

Mittels automatisierter Bilderkennungsmethoden werden Strahlungsausbrüchen in Echtzeit in den Beobachtungsdaten detektiert und Warnmeldungen ausgesandt. Das Observatorium Kanzelhöhe ist die österreichische Vertretung im internationalen ISES Weltraumwetter-Netzwerk und die europäische Kernstation zur Sonnenbeobachtung im Rahmen des SSA Weltraumwetter-Programms der Europäischen Weltraumbehörde ESA.

Die Sonne grüßt das neue Jahr

Es gab keine großen Strahlungsausbrüche auf der Sonne um das neue Jahr zu begrüßen. Nein. Die Sonne startete mit einem großen koronalen Loch ins Jahr 2015 (siehe Bild).

Koronale Löcher sind dunkle Regionen auf der Sonne bei dem das Sonnenplasma entlang von offenen Magnetfeldlinien mit mehreren Hundert Kilometern pro Sekunde entweichen kann. Sie wurden das erste Mal auf Aufnahmen von Astronauten der NASA Raumstation Skylab in den Jahren 1973 und 1974 beobachtet.

Die Hochgeschwindigkeits-Teilchen, die aus den koronalen Löchern in Richtung Erdmagnetosphäre rasen werden zurzeit von der "Van Allen Probes Mission" der NASA untersucht www.nasa.gov/mission_pages/rbsp/main/.

Die Sonne befindet sich gerade im abnehmenden 24. Aktivitätszyklus. D.h. die Anzahl der Flares wird sich verringern, jedoch koronale Löcher bleiben auch im Aktivitätsminimum ein wichtiger Bestandteil des Weltraumwetters den man verstehen und vorhersagen möchte. 

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